Donnerstag, 19. Februar 2015

Kreativbombe - die Sammlung Prinzhorn in Berlin

Die Sammlung Prinzhorn mit Werken von Psychiatrieinsassen zeigt 120 Arbeiten in Berlin. Die Surrealisten ließen sich von den Werken nachhaltig beeinflussen.
Von Elke Linda Buchholz - Ein Engel schwebt mit ausgebreiteten Armen im Blau. Doch sein gesichtsloser Kopf gleicht einer Kriegsgranate. Mit der Exaktheit eines technischen Zeichners hat August Natterer um 1911 das Zusammentreffen des Unvereinbaren festgehalten. Ganz so, wie es die Surrealisten später zum Prinzip ihrer unergründlichen Kombinatorik machten. Aber Natterer war kein Künstler, sondern ausgebildeter Elektromechaniker und saß in der Psychiatrie. Als der junge Arzt Hans Prinzhorn an der Heidelberger Universitätsklinik ab 1919 Zeichnungen Natterers und anderer Anstaltsinsassen in die Hände bekam, war er fasziniert. „Dem Betrachter schwankt irgendwie der Boden unter den Füßen“, befand der promovierte Kunsthistoriker und beschloss, das Material zu sammeln und zu publizieren. Weiterlesen

Einladung zur "3. Werkstatt Kantgarage" am 6. 3. 2015

Quelle:
http://media.tumblr.com/tumblr_lojayec7iA1qc9bgx.jpg
Keine andere Stadt in Europa besitzt so eindrucksvolle Zeugnisse der Automobilitätsgeschichte des frühen 20. Jahrhunderts wie Berlin. Mit dem Kantgaragen-Palast in der Charlottenburger Kantstraße ist eine der letzten Hochgaragen der Moderne beinahe vollständig auch in ihrer Nutzung erhalten. Die filigrane Vorhangfassade aus Stahl und Glas und die doppelläufige Wendelrampe und Garagenboxen sind meisterlich gefertigt und von hohem künstlerischen Wert. Nachdem am 6. Februar 2015 wichtige Expertenfeedbacks sowie die Analyse des Baustatikers Werner Lorenz im Fokus des Werkstattgesprächs standen, lädt die Initiative zur Rettung der Kantgarage nun sehr herzlich zu einer dritten Werkstatt in das IBZ Berlin. Die für den 6. März 2015 geplante Werkstatt soll zum einen die Nutzungskonzepte der letzten Gespräche weiter verfeinern und neue Ideen diskutieren sowie Modelle für einen zukünftigen Betrieb und Finanzierung in den Fokus nehmen. Gemeinsam soll auch die Verfasstheit der Initiative diskutiert werden sowie die Frage, ob die Gründung einer Trägerorganisation zum jetzigen Zeitpunkt sinnvoll erscheint. Zu guter Letzt soll der gemeinsame ganztägige Workshop am 6. und 7. Juni 2015 zur Erarbeitung eines Angebotes an den Eigentümer sowie das Land Berlin besprochen werden.

3.Werkstatt Kantgarage
6. März 2015 | 16-20 Uhr
IBZ Berlin (Saal, 4. OG)
Wiesbadener Straße 18
Zur Planung der Veranstaltung wird um Anmeldung gebeten.
Info & Anmeldung: info@ibz-berlin.de

Freitag, 6. Februar 2015

Dada in der Marheineke-Markthalle

Morgen eröffnet in der Marheineke-Markthalle die Ausstellung "KreuzbergDada. 100 Jahre Grosz-Heartfield-Konzern 1915-1920". Dazu teilen die Veranstalter mit:
Kurz nach dem 1. Weltkrieg wurde Berlin nicht nur von einer Revolution erschüttert, sondern auch von einer Gruppe junger Leute, die sich Dadaisten nannten und der vom Krieg demaskierten Macht und ihrer Kultur den Kampf ansagten. Im heutigen Berlin treiben Macht-Skepsis und Autoritäten-Abneigung die buntesten Blüten in Kreuzberg, und so passt es, dass auch Berlindada kurz nach dem Krieg in Kreuzberg, in einem Atelier in der ehemaligen Belle-Alliance-Strasse, dem heutigen Mehringdamm, ein ästhetisch/politisches Munititonslager besaß: den Grosz-Heartfied-Konzern. Mit dem Beginn ihrer künstlerischen Zusammenarbeit ab 1915 streuten die beiden Freunde Grosz und Heartfield die Drachensaat Dadas in Berlin vor genau 100 Jahren aus. Prägend waren die Erfahrungen der Kriegskatastrophe und des Großstadtchaos. Die Schlächterei des Krieges bewies ihnen die Ohnmacht der Kultur und der abendländischen Werte insgesamt; die Großstadt mit ihrem rasenden Verkehr und der gleichzeitigen Nachbarschaft ganz fremder Szenerien ließ sie zu Schere und Klebstoff greifen und mit Montagen experimentieren, die an die Stelle der verhöhnten Kunst treten sollten.

Donnerstag, 5. Februar 2015

Künstlerinnen des Lyceum-Clubs 1905-1933, Ausstellung ab April 2015

Anlässlich seines 110-jährigen Bestehens und des Internationalen Kulturtreffens der Club-Mitglieder präsentiert der Internationale Lyceum-Club Berlin e.V. vom 21. April bis 18. Juli 2015 im Verborgenen Museum in Berlin die Ausstellung Künstlerinnen des Lyceum-Clubs 1905-1933. Zum ersten Mal widmet sich eine Kunstschau diesem einflussreichen und kulturell bedeutenden Frauen-Verein. Bis zur Machtübernahme durch die Nationalsozialisten im Jahr 1933 war der Club Zentrum intellektueller Auseinandersetzung, politischer Bildung sowie sozialen Engagements. Besonders eindrucksvoll ist dabei die hohe Zahl an Künstlerinnen, die als Mitglieder des Clubs dessen kulturelles Wirken förderten wie prägten. Einige – darunter Käthe Kollwitz oder Milly Steger – sind heute noch bekannt, während viele andere, zum Teil aus politischen Gründen, nach 1933 in Vergessenheit gerieten. Diese Künstlerinnen sollen mit der Ausstellung erinnert werden und Würdigung finden.